Rund um den Überlinger See sind eine ganze Reihe von Resten früherer Pfahlbausiedlungen gefunden worden. Alleine am Bodensee-Ufer von Litzelstetten wurden fünf Fundstellen beschrieben: Litzelstetten-Ebnewiesen, Litzelstetten-Rainwiesen, Litzelstetten-Hasenwiesen, Litzelstetten-Krähenhorn und Litzelstetten-Staudershag.
Exemplarisch wurde Litzelstetten-Krähenhorn als eine der 111 Fundstätten für das UNESCO-Welterbe ausgewählt.
Die Fundstelle wurde bereits 1899 entdeckt und um 1950 von H. Schiele kartiert. 2003 und 2004 führte das Landesdenkmalamt Tauchgänge durch, um die Fundstätte zu erkunden. Die Funde konnten der Zeit zwischen 3833 und 3805 vor Christus zugeordnet werden.
Bei den gefundenen Pfahlbausiedlungen in Litzelstetten-Krähenhorn handelt es sich um eine typische Siedlungslage am Nordufer des Bodensees. Sie liegt auf einer kleinen vorspringenden Landzunge. Ein ausgedehntes Pfahlfeld, zwei durch Seekreide getrennte Kulturschichtpakete und verschiedene Funde repräsentieren eine längere Besiedlungsdauer dieses Platzes. Es sind mehrere Siedlungsschichten des Jung- und Endneolithikums vertreten (vor allem der früheren und späten "Pfyner Kultur").
Die Kulturschichten liegen teilweise unter Seekreideabdeckung. Teile der Fundstätte sind durch großflächige Kiesabdeckungen geschützt worden. Erosionsmarker sind angebracht und das Landesamt für Denkmalpflege führt ein Monitoring durch. Teile der Siedlung und die Pufferzone liegen im Naturschutzgebiet.
Die Kernzone der Fundstätte umfasst ca. 7,5 ha, inkl. Pufferzone ist die Fundstätte ca. 55,4 ha. groß
(Quelle: Landesamt für Denkmalpflege Baden-Württemberg)